So sehr wir die Wärme im Sommer auch genießen, in der Wohnung kann sie zum Problem werden. Besonders im Dachgeschoss klettern die Temperaturen rasch auf Werte um die 30°C und können Schlaflosigkeit und Kreislaufbeschwerden verursachen.
Der Einbau einer Klimaanlage ist nicht immer möglich und zudem recht teuer.
Welche Möglichkeiten gibt es, die Hitze draußen halten? Ist die Dämmung in Dach und Wand ausreichend? Dann bleiben die (Dach-) Fenster als Zugangstore für Sommerhitze.
Ein spezielles Sonnenschutzglas kann hier bereits viel bewirken, da es wesentlich weniger Sonnenenergie durchlässt als ein normales Wärmeschutzglas.
Zur Erklärung: Der Grad der Sonnenschutzwirkung bei Glas wird durch den Gesamtenergiedurchlassgrad, den g-Wert, bestimmt. Diese Gesamtenergie besteht aus der Sonnenenergie, die direkt durch das Glas in das Rauminnere gelangt, und der Energie, die bei Erwärmung des Glases nach innen abgegeben wird. Je kleiner der g-Wert, desto höher ist die Sonnenschutzwirkung. Der g-Wert von modernen Sonnenschutzgläsern liegt zwischen 0,18 und 0,48, die Werte von Wärmeisolierverglasungen liegen zwischen 0,6 und 0,65, bei 3-fach-Verglasungen bei 0,55. (Eine zusätzliche Wirkung lässt sich durch Sonnenschutzfolien erzielen, die von innen angebracht werden können.)
Einen Blendschutz bieten Sonnenschutzgläser allerdings nicht, hierfür sind zusätzliche Verschattungssysteme wie Jalousien oder Rollos erforderlich. Am besten von außen.
Allgemein gilt: Ist die Hitze erst einmal in das Zimmer oder die Wohnung eingedrungen, ist es schwer, sie wieder herauszubeförden. Daher ist die beste Lösung ein außen installierter Sonnenschutz wie Rollläden. Sie verringern den Wärmeeintrag auf bis zu fünf Prozent (und schützen außerdem vor Einbrechern).
Allerdings sperren geschlossene Rollläden nicht nur die Hitze, sondern auch das Tageslicht aus. Hier sind Außenjalousien mit verstell- und wendbaren Lamellen die bessere Wahl. Nachrüstbar sind beide Lösungen.
Auch Markisen sind ein dekorativer, allerdings weniger effektiver Sonnenschutz und zudem weniger dafür geeignet, dem Wind zu trotzen.
Vorhänge, Faltstores & Co.
Dekorativ, aber weniger wirksam gegen Sommerhitze sind Beschattungen wie Faltstores, Vorhänge oder Jalousetten, die an der Innenseite des Fensters oder der Balkontüre angebracht werden. Hilfreich sind sie dennoch, denn auch sie verringern den Anteil der ins Innere gelangenden Wärme. Der Vorteil: Sie sind auch ohne Fachmann problemlos zu montieren. Um einen Wärmestau zu vermeiden, sollte man Vorhänge, Faltstores & Co nicht zu nah am Fester montieren.
Grundsätzlich gilt: Bei knalligem Sonnenschein tagsüber unbedingt die Fenster schließen und, je nach persönlichem Tagesrhythmus, nur spät abends, nachts und/oder früh morgens ausgiebig lüften.
Unser Tipp: Kombinieren Sie Quer- und Vertikallüftung, indem Sie warme Luft aus den Dachfenstern entweichen lassen während von den unteren Raumfenstern kühle Luft nachströmt.
Für eine frische Brise sorgen
Hilfreich ist auch ein Stand- oder Deckenventilator, wobei Deckenventilatoren zwar schwerer zu installieren sind, dafür aber mehr Power haben und auch für größere Räume geeignet sind. Raumklimageräte gelten als Stromfresser, achten Sie hier bei der Anschaffung also auf eine niedrige Energieeffizienzklasse. Viele stört auch das Brummgeräusch, das bei einem Splitgerät im Außenbereich entsteht (und eventuell den Nachbarn stört). Einfache Einschlafhilfen in schwülen Nächten sind lauwarme Duschen: Wer sich nur flüchtig abtrocknet, kann die Verdunstungskälte genießen, die den Körper kühlt. Wem das noch nicht ausreicht, der kann in tropischen Nächten auch den Schlafanzug im Kühlschrank vorkühlen.